Lactose-Schnelltest mit Diaminohexan in der Haushalts-Mikrowelle in 60 Sekunden
Vortragende/r: Klaus Ruppersberg
Co-Autoren:Dr. Horst Klemeyer
Institution:IPN Kiel
Datum:16. April 2020
Zeit:14:00 - 14:45 Uhr
Raum:Higa Ch3

Ist es lactosefrei? Die Frage selbst durch ein Experiment beantworten zu können, motiviert SchülerInnen bei Kenntnis des Phänomens „Lactoseintoleranz“ sehr. Der hier vorgestellte Schnelltest auf Lactose bietet mehr: Die Vorgehensweise bei der Entwicklung des Schnelltests, die theoretischen Hintergründe und die geschichtliche Entwicklung1) der Untersuchungsmethode stellen einen Kontext dar, der sich für forschend-entwickelnden Unterricht eignet.
Die Tatsache, dass auch Cellobiose, Maltulose, Maltose und Maltotriose das lachsrote „Wöhlk-Produkt“ liefern, fordert heraus, den Reaktionsverlauf der Wöhlk-Probe zu erforschen. Fakten der Recherche zu den theoretischen Hintergründen und Versuchsergebnisse werden vorgestellt.
Eigene Versuche mit dem Ziel der Vermeidung von Ammoniak und Methylamin sowie zur Verkürzung der Versuchsdauer führten zu einer in der Schulpraxis leicht umsetzbaren Variante mit dem von der Nylon-Synthese bekannten 1,6-Diaminohexan. Es wird gezeigt, wie sich in 60 s mit einer Lösung dieses Diamins (c = 0,025 mol.l-1), mit Natronlauge (c = 0,1 mol.l-1) auf pH 13 eingestellt, in Bechergläsern in einer Mikrowelle ein positiver Lactosenachweis erzielen lässt. Tipps und Varianten zur Versuchsdurchführung schließen sich an.
Im Vortrag sind Bezüge zu Chemiegeschichte und Life Science eingebettet, mit denen Lernenden wissenschaftliches Arbeiten transparenter gemacht werden kann.

1) Wöhlk (Ammoniak, 1904), von Malfatti (zusätzl. Kaliumhydroxid, 1905) Fearon (Methyla