VC 27-007
Vortragende/r: | Klaus Ruppersberg |
Institution: | IPN Kiel, Abt. Chemiedidaktik |
Datum: | 27. März 2018 |
Zeit: | 15:10 - 16:05 Uhr |
Raum: | 1250 |
Viele Menschen vermeiden Milchprodukte, weil sie Lactose schlecht vertragen. Ein kontextorientierter experimenteller Chemie- oder Biologieunterricht kann mit wenigen Chemikalien und einem heißen Wasserbad sichtbar machen, welche Milchprodukte viel, wenig oder gar keine Lactose enthalten.
Es handelt sich um eine Abwandlung der Wöhlk-Malfatti-Probe, die 1904 in Kopenhagen entdeckt und 1905 in Innsbruck für die Anwendung im urologischen Labor verbessert wurde.
Warum ist diese Reaktion interessant für den Unterricht? Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Sensibilität gegenüber Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bspw. der Lactoseunverträglichkeit, lässt sich eine ganze Reihe von motivierenden Fragen aufwerfen:
- Wie unterscheiden sich verschiedene Zucker, in welchen Lebensmitteln kommen welche Kohlenhydrate vor?
- Wie weist man heute Diabetes oder Lactosurie nach, wie wurde dies früher gemacht?
- Weshalb tritt Lactoseunverträglichkeit in verschiedenen Gebieten der Erde gehäuft (nicht) auf?
- Was weiß man inzwischen über den Reaktionsmechanismus?
Der Tatsache, dass Interessen von Schülerinnen und Schülern sehr unterschiedlich aktiviert werden können, kann in diesem Thema in vielfacher Weise Rechnung getragen werden. Es ergeben sich Zugänge für geschichtlich und an Personen Interessierte, für medizinisch Interessierte und ggf. persönliche Betroffene, sowie für Forschungsinteressierte, denn auch über 100 Jahre nach der Entdeckung der Reaktion gibt es noch offene Fragen zu k