VC 03

Jede Schule besitzt Elektronik-Schrott – Einfache Experimente zum Recycling von Gold aus Computern mit Erfahrungen aus dem Agnes-Pockel-SchülerInnenlabor
Vortragende/r: Klaus Ruppersberg
Co-Autoren:Juniorprofessor Dr. Timm Wilke, Braunschweig
Institution:IPN, Abt. Chemiedidaktik
Datum:20. November 2017
Zeit:15:00 - 15:45 Uhr
Raum:11
Plätze:noch 1 Plätze frei

Wer mit Gold-Nanopartikeln arbeiten möchte, scheitert oft daran, dass in der Schule aus Kostengründen keine goldhaltigen Chemikalien angeschafft werden. Im Vortrag wird eine verblüffend einfache Lösung vorgestellt, die mit einem schulüblichen Chemielabor praktikabel und nachvollziehbar ist: Aus einer Handvoll Elektronik-Schrott, z.B. alten Speicherkarten, lässt sich mit nur 4 mL selbst hergestelltem Königswasser so viel Goldsäure herstellen, dass es für mehrere Synthesen von Gold-Nanopartikeln ausreicht. Aber auch ohne Einsatz von Königswasser lässt sich eine erstaunliche Ausbeute an Kupfer durch Zementation erzielen. Das mit Salzsäure abgetrennte Hauchgold wird in diesem Fall abfiltriert und gewogen. Somit wird die Aufarbeitung von goldhaltigem Elektronikschrott, der selbst in Schulen häufig achtlos mit dem Restmüll entsorgt wird, als Modellexperiment vorgestellt.
Es ergibt sich eine außergewöhnlich hohe Unterrichtsrelevanz, denn mit wenigen Schritten kommen die Bewusstmachung hoher Sachwerte, die unbeachtet vergeudet werden, kritische Denkansätze zum unsachgemäßen Recycling in Teilen der sog. Dritten Welt und nicht zuletzt die Darstellung von Goldsäure für die Synthese der eingangs erwähnten Gold-Nanopartikel zu einer kompakten und aussagekräftigen Unterrichtseinheit zusammen. Hierzu werden abschließend Erfahrungen aus der Praxis am Agnes-Pockels-SchülerInnenlabor der TU Braunschweig vorgestellt.